Der Korkgeschmack

verursacht in der Weinwirtschaft weltweit Schäden in Milliardenhöhe.

  

Der Korkgeschmack ist der bekannteste, aber auch lästigste Geschmacksfehler bei Flaschenweinen. Die Ursachen liegen in der Natur des Korkes(Rinde der Korkeiche), wobei Bakterien und Pilze in den Korkporen(Hohlräume) mikrobiell tätig sind und verschiedene Nebenprodukte, wie z.B. Trichloranisol erzeugen. Diese auch in winzigen Mengen geschmacklich hochwirksamen Substanzen bewirken im Wein den bekannten und gefürchteten "Korkgeschmack". Die bisher übliche Behandlung der Korke bei der Verarbeitung kann daran ebenfalls beteilt sein. Obwohl verschiedene Möglichkeiten bestehen, den Korkgeschmack zu reduzieren, ist es bis jetzt noch nicht gelungen, dieses Problem vollständig in den Griff zu bekommen. Auch die Verwendung der besten und teuersten Korke  bringt keine Garantie, daß kein Korkgeschmack auftritt.

Seit kurzem versucht man mit vielversprechendem Erfolg neue Techniken anzuwenden. Dabei setzt man Mikrowellen zur Abtötung der Mikroben in der Korksubstanz ein.

Verhalten bei Feststellung eines Korkgeschmackes :

Die beanstandete Flasche Wein wieder verschließen und beim Weinlieferanten umtauschen. Jeder seriöse Weinlieferant wird die Flasche anstandslos austauschen, wenn er die angebrochene Flasche mit Inhalt zur Prüfung zurück erhält.

Weinfreunde, die die Entstehung des Korkgeschmackes nicht kennen, sollten sachlich über die natürlichen Ursachen dieses Fehlers aufgeklärt werden.

Ein Blick in die Zukunft
Die meisten Weinkellereien sind auf der Suche nach einem Ersatz für den Naturkork, da das Problem Korkgeschmack Millionenverluste beschert, immer mehr wertvolle Weine vernichtet und das Geschäft schädigt. Außerdem steigen die Kosten guter Korke sprunghaft an, wobei aber trotzdem der Korkgeschmack nicht zur Gänze vermieden werden kann. Als Ausweg bieten sich bei Qualitätsweinen zwei Ersatzlösungen für den Naturkork an.

1. Kunststoffkork :
Die neueste Generation verhält sich optisch und "handlingmäßig " fast schon so wie ein guter Naturkork, jedoch bei Vermeidung von Korkgeschmack. Objektiv gesehen, wäre er ein sehr guter Ersatz für den Naturkork.

2. Drehverschluß :
Hier zeigt ebenfalls die neueste Generation fast nur Vorteile. Von der Vernunft her gesehen, wäre dies der ideale Weinverschluß und hätte viele Vorteile :
Kein Korkgeschmack
Öffnung der Flasche ohne Werkzeug, kein Korkenzieher notwendig
Angebrochene Flaschen können bei Bedarf dicht verschlossen werden

Warum sich diese Lösungen so langsam und zäh durchsetzen, liegt nur im psychologischen
Bereich. Viele Weintrinker verbinden gute Weine leider noch immer mit dem Naturkorkverschluß, obwohl hier sicher die neueren Lösungen besser wären.

Es wäre aber sehr gut, die Weintrinker öfters auf diese Argumente hinzuweisen, um für die Zukunft schneller eine Veränderung zu erreichen.
Viele vorbildliche Kellereien bieten schon zusätzlich diese neuen Verschlußarten mit gutem Erfolg an und lassen die Kunden wählen.